Passap pfaff e6000
Passap/Pfaff E-6000 Status: unstable | |
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Beschreibung | Stricken mit 4 Farben! |
Autor: | ptflea |
Version | 0.2 |
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Passap/Pfaff E-6000
Die E-6000 ist eine elektronische 4-Farb Strickmaschine aus schweizer Herstellung (Madag) die im April 2014 zusammen mit einem Motor den Weg zu uns gefunden hat.
Es ist eine Doppelbettmaschine mit jeweils 179 Nadeln pro Bett. Die Programmierung erfolgt über eine Konsole mit unglaublichen 8kb Speicher und 7-Segment-Display und einem sehr nervigen Quittungspieps.
Und als Rolls-Royce der Strickmaschinen war es sogar möglich die Muster über ein DOS-Programm, namens Creation 6, in die Konsole zu übertragen. Wir haben die Originalsoftware auf 5,25″-Disketten und 3,5″-Diskette vorliegen, uns aber keine Mühe gemacht sie noch zum laufen zu bekommen. Statt dessen gibt es WinCrea, eine Freeware die das Bild über ein serielles Kabel rüberschickt.
Stricken mit der Maschine
Vor dem Stricken kommt die Arbeit, d.h. saubermachen! Die Maschine war zum Glück gut gepflegt, trotzdem war eine Grundreinigung unumgänglich. Also 358 Nadeln und ebensoviele Stösser ausgebaut und mit einem Ultraschallreinigungsgerät von Schmutz befreit. Dann 716 Kanäle ausgeputzt und alles wieder eingebaut und geölt. Danach weisst du was du getan hast!
Pfaff als Anfänger zu bedienen ist nicht einfach. Zum Glück haben wir schon Erfahrungen mit unserer Superba/Singer 624 gesammelt, so dass der Einstieg nicht ganz so hart war.
Die Anleitung der E-6000 verliert sich leider in der Bedienung der Konsole, so dass uns die Anleitung der Duomatic 80, die kleine rein mechanische Schwester, die Grundlagen beigebracht hat.
Also Wolle her und rumprobiert was das Zeug hält, dabei ist sogar nur eine Nadel zu Bruch gegangen.
Beim Motor ist bei der ersten Benutzung ein Bauteil mit einem Knall in weißem Rauch aufgegangen. Zum Glück war es nur der Entstörkondensator der durch die lange Standzeit ausgetrocknet war. Neuen besorgt und eingebaut, nun schnurrt er wieder wie ein Kätzchen.
Wir wollen Farben!
4 Farben waren uns versprochen, die gibt es auch. Nur musst du mit dem 'normalen' Farbwechsler ab drei Farben manuell eingreifen. Also statt Motor an und zuschauen, nach jeder Reihe die richtige Farbe auswählen. Und bloss nicht die falsche erwischen, sonst geht es zurück auf Los.
Was tun, der echte Farbwechsler namens AutoColor ist selten und teuer!
Wozu sind wir ein Hackerspace! Servos ausgepackt, Arduino programmiert, mit OpenScad Anbauteil entworfen und den 3D-Drucker angeschmissen, fertig ist der eigene AutoColor. Über einen Schalter an der rechten Seite wird mit dem Schlitten die nächste Farbe ausgewählt.
Teile
Das Ganze ist voll reversibel und benötigt wirklich nur die oben genannten Teile.
Wer das ganze Nachbauen will muss sich folgende Teile besorgen:
2x Standard-Servo (z.B. ein Modelcraft Standard-Servo 410 Getriebe Kunststoff JR)
4 Schrauben und Muttern zum befestigen
1 Microschalter mit Hebel uns Rolle
1x Arduino oder Arduino kompatibles Board
und zusätzlich lässt du dir beim Hackerspace deines Vertrauens diese Teile ausdrucken:
2x Servohalter
OpenScad Code -> rechts auf ausklappen drücken
1GrundplatteHoehe = 10;
2Gesamtbreite =20;
3
4EinschnittAbstand = 38.5;
5EinschnittRotation =- 15;
6EinschnittDicke = 2;
7EinschnittHoehe = 5.5;
8
9//Servoaufnahme
10AufnahmeAbstand = 15;
11AufnahmeRotation = 20;
12AufnahmeDicke = 10;
13AufnahmeHoehe = 23;
14AufnahmeLoecherRadius = 5;
15
16module Aufnahme()
17{
18 difference(){
19 cube(size = [AufnahmeDicke,AufnahmeHoehe,Gesamtbreite]);
20 rotate([0,90,0])
21 translate([-5,AufnahmeHoehe-4.6,0])
22 cylinder(h=AufnahmeDicke+10, r=2.6);
23 rotate([0,90,0])
24 translate([-15,AufnahmeHoehe-4.6,0])
25 cylinder(h=AufnahmeDicke+10, r=2.6);
26 }
27}
28
29difference(){
30 union(){
31 translate([GrundplatteHoehe/2,0,0])
32 cube(size = [50,GrundplatteHoehe,Gesamtbreite]);
33 translate([GrundplatteHoehe/2,GrundplatteHoehe/2,0])
34 cylinder(h=Gesamtbreite, r=GrundplatteHoehe/2);
35
36 //Servoaufnahme
37 translate([GrundplatteHoehe/2+AufnahmeAbstand,0,0])
38 rotate([0,0,AufnahmeRotation])
39 Aufnahme();
40 }
41
42//Stangenaufnahme
43translate([GrundplatteHoehe/2,GrundplatteHoehe/2,0])
44cylinder(h=Gesamtbreite, r=1.8);
45
46//Einschnitt
47translate([GrundplatteHoehe/2+EinschnittAbstand,0,0])
48rotate([0,0,EinschnittRotation])
49cube(size = [EinschnittDicke,EinschnittHoehe,Gesamtbreite]);
50}
51
52//Rendergenauigkeit
53$fs=0.5;
54$fa=0.5;
3x Abstandhalter
OpenScad Code -> rechts auf ausklappen drücken
1GrundplatteHoehe = 10;
2Gesamtbreite =8;
3
4EinschnittAbstand = 38.5;
5EinschnittRotation =- 15;
6EinschnittDicke = 2;
7EinschnittHoehe = 5.5;
8
9difference(){
10 union(){
11 translate([GrundplatteHoehe/2,GrundplatteHoehe/2,0])
12 cylinder(h=Gesamtbreite, r=3);
13 }
14
15//Stangenaufnahme
16translate([GrundplatteHoehe/2,GrundplatteHoehe/2,0])
17cylinder(h=Gesamtbreite, r=1.8);
18}
19//Rendergenauigkeit
20$fs=0.5;
21$fa=0.5;
Der Code für den Arduino muss erst noch aufgeräumt werden. Wenn du ihn unbedingt benötigst einfach melden und uns auf die Füsse treten.
Montage (Bilder oben beachten)
Der Zusammenbau erfolgt durch das Entfernen der unteren 'Einrastwippe' inklusive Feder. Dann nur noch die Anbauteile mit den Abstandhalter auf den Stab stecken und mit dem Sprengring absichern.
Die runden Servoscheiben auf einer Seite abschleifen und auf die Servo in Nullstellung so aufstecken, dass sie die Farbwählhebel gerade nicht berühren.
Der Microschalter wird mit Heißkleber an der vorderen Schlittenverlängerung angebracht, so dass er vom Schlitten beim einfahren betätigt wird.
Ergebnis
Durch diesen Hack war es uns möglich unser erstes Großprojekt durchzuziehen: Asyl für Snowden
Hack der Strickmaschine
Ok, das Hochladen der Bilder in die Konsole, Stecker umstecken und sich durch ein ewiges Menü klicken, um dann einen Fehler festzustellen, ist keine befriedigende Arbeit.
Mit dem Wissen, das wir uns beim Singer/Superba Hack erarbeitet haben, hatten wir die besten Voraussetzungen um die Maschine zu verstehen. Im Prinzip arbeiten die beiden ähnlich, die Position wird über 2 Lichtschranken bestimmt, bei der Paff sind sie im Schlitten, während sie bei der Singer im seitlichen Gehäuse angebracht sind. Die Richtung erkannt man daran welche von den beiden Lichtschranken zuerst getriggert wird. (interner Link)
Den Schlitten haben wir direkt mit dem Ardunio verbunden und die bestehende Singer Firmware angepasst.
Das Setzen der Stösser geht über zwei Kabel, einmal für rechts nach links und umgekehrt. Die schwierigste Arbeit war es die richtige Synchronisation zwischen Position und aktivieren der Stösser zu finden.
Aber was länge währt wird endlich gut, wir haben es geschafft: bye, bye, Konsole!!!
Leider war es damit nicht getan, die Software Knitty musste der neuen Maschine angepasst werden. 4-Farbbilder laden und zum stricken seperieren. Die verschiedenen Stricktechniken die die Konsole bietet nachvollziehen und umsetzen. Die Arbeit geht nicht aus.